
Das Schonderfelder „Brechhaus“
Erbaut im Jahre 1856/57, steht das sogenannte „Brechhaus“ am südlichen Ortsrand von Schonderfeld. Nach einer wechselvollen Geschichte wird das Häuschen heute als Dorfbackhaus genutzt.
Das Brechhaus wurde von den 16 Schonderfelder Bauern als Gemeindegebäude errichtet. Verwendet wurden gehauene Sandsteine und Eichenholz für den Dachstuhl. Das Häuschen diente dazu, den um Schonderfeld herum angebauten Flachs weiter zu verarbeiten und die Flachsfasern zu dörren. Aus diesem Grund bestand das Haus aus zwei etwa gleich großen Räumen von 4 mal 6 Metern. Im hinteren Raum befanden sich zwei Dörröfen, die von dem anderen Raum her bedient wurden. Nachdem der Flachsanbau um die Jahrhundertwende eingestellt wurde, stand das Brechhaus über die Weltkriege hin still.
Als der im Jahre 2008 neu gewählte Gemeinderat den beiden großen Schonderfelder Ortsvereinen das Haus anbot, um es als Abstellraum zu nutzen, war dies der Beginn eines großen Projekts. Beim ersten Arbeitseinsatz zum Entrümpeln wurde der Vorschlag gemacht, einen Dorfbackofen in das Brechhaus einzubauen. Damit war die Idee geboren und es wurden erste Pläne geschmiedet. Nachdem man einen Ofenbaumeister aus Niederbayern gefunden hatte, wurde das Brechhaus innerhalb von zwei Jahren zu einem Dorfbackofen und damit einem neuen Treff- und Feierpunkt umgebaut. Es wurde entrümpelt, ein neuer Dachstuhl aufgesetzt, Fenster eingebaut, ein Pflasterboden eingebracht, der Backofen gemauert, eine Küchenzeile eingebaut, Leitungen verlegt, der Vorplatz gestaltet, eine Holzlege angebaut und eine Vielzahl weiterer Arbeiten durchgeführt. Insgesamt wurden von den beiden Ortsvereinen über 18.000,-€ investiert und von den Einwohnern über 2.500 Arbeitsstunden geleistet.
Heute wird im Brechhaus circa einmal im Monat Brot gebacken, es finden Festivitäten statt, wie z.B. die Silvesterfeier, und das Haus kann ebenso für private Feierlichkeiten angemietet werden. Mittlerweile ist das Brechhaus zu einem Vorzeigeobjekt geworden, ein Ort, an dem man sich trifft, feiert und auf den man stolz sein kann.
*Auszug aus der Chronik 700 Jahre Schonderfeld